Die DIN 2345 wurde im April 1998 vom Deutschen Institut für Normung als
eine Qualitätsnorm für Übersetzungsaufträge veröffentlicht und am 1.
August 2006 durch die
DIN EN 15038 „Übersetzungsdienstleistungen“ abgelöst.
Die DIN
2345 legt genau fest,
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wie ein
Übersetzungsprojekt durchgeführt werden muss,
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welche
Arten von Informationen benötigt werden und
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welche
Qualifikationen von den betroffenen Personen erwartet werden.
Folgend ein Auszug aus dem Inhalt der 14seitigen Norm:
Die Einleitung
In der Einleitung werden verwendete Begriffe, wie z. B.
"Muttersprache", "Übersetzerkompetenz", "Ausgangs- und Zieltext",
definiert, der Anwendungsbereich der Norm festgelegt und auf andere Normen
verwiesen, die z. B. festlegen wie man "Dokumente strukturiert" und
"korrekt zitiert".
Ablauforganisation
Die Ablauforganisation ist in folgende Abschnitte
gegliedert:
Auswahl geeigneter Übersetzer
In diesem Abschnitt sind sieben Kriterien für
Übersetzerqualifikationen beschrieben.
Vereinbarungen zwischen Auftraggeber und Übersetzer
Neben den rechtlichen Aspekten wird hier auch die
Kommunikation zwischen den Parteien beschrieben.
Unterstützung durch den Auftraggeber
In diesem Abschnitt
ist festgelegt, wie die Unterstützung durch den Auftraggeber, wie
z. B. Informationsmaterial zur Verfügung stellen, stattfinden
sollte.
Weitergabe und Aufteilung von Übersetzungsaufträgen
Die Weitergabe und
Aufteilung von Übersetzungen ist in drei Ebenen gegliedert:
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den
Auftraggeber
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das
Übersetzungsbüro
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freie
Mitarbeiter, die für das Übersetzungsbüro arbeiten
Vorgangsbegleitende Dokumentation
Dieser Abschnitt
enthält Kategorien zur Dokumentation und Archivierung der
bearbeiteten Übersetzungsaufträge. Folgende Kategorien können für
ein einheitliches Verfahren verwendet werden:
Dokumentationsverfahren
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Auftraggeber
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Datum des Auftragseingangs
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Auftragsnummer
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Eingangsdatum des Ausgangstextes
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vereinbarter Preis
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Umfang des übersetzten Textes (gezählte Zeilen oder Wörter)
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Lieferform
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vereinbarter Liefertermin
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tatsächlicher Liefertermin
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Nachbesserungswünsche
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Liefertermin für Nachbesserung
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Rechnungsbetrag
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Rechnungsdatum
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Datum des Zahlungseingangs
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Geheimhaltungserklärung
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Titel des Ausgangstextes
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Sprachenpaar (Ausgangs- und Zielsprache)
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vereinbarte Leistungsmerkmale
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Ansprechpartner beim Auftraggeber
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Nachweis der Quellen für Fachterminologie
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Nachweis der verwendeten Unterlagen
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vereinbarte Prüfungen
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Dateiname der Übersetzung
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gewünschte Hard- oder Software
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Aufbewahrungsort und Aufbewahrungsfrist der Übersetzung
Archivierungsverfahren
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Anfrage
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Angebot
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Auftrag
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Kopie der Geheimhaltungserklärung
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Kopie des Ausgangstextes
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Rechnungskopie
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verwendete Unterlagen
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Kopie des Zieltextes
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ggf. Prüfungsprotokoll
Ausgangs- und Zieltext
In diesem Abschnitt sind die formalen
Gesichtspunkte definiert.
Prüfung und Bewertung
Eine Norm kann nicht festlegen, wie eine
Übersetzung beurteilt werden kann. In diesem Abschnitt sind lediglich
Richtlinien für eine Beurteilung sowie Prüfung festgelegt.
Die Zertifizierung
Eine Registrierung oder Zertifizierung nach DIN 2345 ist
nicht mehr möglich.